Im Hinterkopf wussten wir wahrscheinlich alle, dass die meiste Schokolade mit von Kindern erarbeitet wird, aber dass das Schokoladengeschäft so schmutzig ist, ist wirklich erschreckend. In einem Interview von 2010, welches ein dänischer Journalist namens Miki Mistrati Ulla Brauer gegeben hat, stehen die Fakten schwarz auf weiß. Miki Mistrati ist selbst bei den schwer arbeitenden Kindern auf den Kakaoplantagen der Elfenbeinküste gewesen und hat auch darüber eine Dokumentation gedreht, die bald darauf in die Kinos kam.
Auf den Kakaoplantagen der Elfenbeinküste arbeiten mehr als 100 000 Kinder illegal. Sie kommen aus Mali und Burkina Faso, sind zum Großteil zwischen acht und zwölf Jahren alt und haben selbst noch nie Schokolade gegessen. Obwohl sie sieben Tage die Woche von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang mit gefährlichen Macheten und schweren Lasten arbeiten müssen, bekommen die Kinder nur wenig Essen und Trinken, einen notdürftigen Schlafplatz und Lohn, der weit unter dem deutschen Mindestlohn liegt. Das ist auch der Grund, warum viele nicht nach dort flüchten können, von wo sie herkommen. Fast 50 Prozent des weltweit angebauten Kakaos kommt von dieser Küste, da der Kakao von dort nicht so teuer ist.
Das heißt aber nicht, dass man zukünftig keine Schokolade mehr essen soll. Es gibt Schokolade, die fair gehandelt ist und bei der man weiß von wo sie kommt. Man kann sie an einem Siegel, das darauf hinweist, erkennen.
Vielleicht sollte sich jeder Schokofan mal Gedanken darüber machen, für Schokolade etwas tiefer ins Portmonee zu greifen, um so mit einem guten Gewissen die Leckerei genießen zu können.
Stella Kern