Was passiert jetzt mit YouTube?
Der aktuelle Vorschlag der Europäischen Union zu Artikel 13 geht nicht nur national sondern auch international heiß durch die Medien. Wird das Parlament dieses Gesetz wirklich im Januar beschließen? Dann würde dies höchstwahrscheinlich starke Einschränkungen für Nutzer auf Plattformen wie YouTube oder Facebook haben.
Wie diese Einschränkungen konkret aussehen, beschreibt die YouTube-Vorsitzende Susan Wojcicki auf dem YouTube Creator Blog.
Es handelt sich dabei dann schon um den 2. Beitrag. In diesem bestätigt Wojcicki, dass die „Tochter von Google“ nicht die finanziellen oder technischen Ressourcen und als eben auch nicht das Recht hat, diese Vorgaben umzusetzen. Es wäre zudem mehr als unfair, alles auf den jeweiligen Betreiber der Plattform zu schieben.
35 Millionen betroffene Kanäle
Als Beispiel nennt sie das meist aufgerufene Video zu dem Song „Despacito“. Allein bei diesem gibt es viel zu viele Rechteinhaber, die bei einem Rechteverstoß entgeltet werden müssten. Das nächste Problem ist, dass nicht alle Mitwirkenden die Rechte am Song oder Video haben.
„The potential liabilities could be so large that no company could take on such a financial risk.“
– Susan Wojcicki
Die einzigste Lösung wäre damit aktuell nur das Blockieren sämtlicher Videos, bei diesem speziellen Fall könnte es aber sogar zu Copyright-Copyright-Klagen kommen. Und hierbei handelt es sich um eine viel zu hohe Zahl. EU Bürger würden dann viele Zugriffe auf berühmte Videos verlieren, die über 90 Millionen Aufrufe haben. Über 35 Millionen Kanäle, die ihren Sitz in der EU haben, würden stark eingeschränkt oder sie würden sogar gelöscht werden können.
„EU residents are at risk of being cut off from videos.“
– Susan Wojcicki
Das kalifornische Unternehmen ist seit Monaten gegen Artikel 13 in der Offensive. Auf Twitter wurden sogar Videos von beliebten Kanälen hochgeladen, die sich gegen diese neuen Gesetze aussprechen. Dazu wurde eine Website mit dem Namen „Save your Internet“ eingerichtet.
Contend-ID-System als Lösung?
Würde es jetzt nach YouTube gehen, wäre das Contend-ID-System die beste Lösung.Seit Oktober 2007 wurden mehr als 100 Millionen Dollar in dieses System investiert, um Verstöße gegen das Urheberrecht zu finden. Von Contend-ID wird dies registriert, danach wird dieses Video vorerst gesperrt. Jetzt darf oder muss der Betreiber beim YouTube-Support nachweisen, dass er die Rechte an diesem Video hat und erst dann werden die Inhalte wieder freigeschaltet.
„We welcome the chance to work with policymakers and the industry to develop a solution within article 13 that protects rights holders while also allowing the creative economy to thrive. This could include more comprehensive licensing agreements, collaboration with rights holders to identify who owns what, and smart rights management technology, similar to Content ID.“
– Susan Wojcicki
Das letzte Wort dazu wird aber doch das EU-Parlament haben.
Sollte sich dieses Gesetz durchsetzen, würden wir im Januar von YouTube benachrichtigt. Wir hoffen sehr, dass dieser Fall nicht eintreffen wird.
Franz D.